Am Samstag, den 04. Mai 2024, war es wieder einmal soweit, die Vorarlberger Poet:innen haben sich ausgemacht, wer sich für das nächste Jahr Landesmeister oder Landesmeisterin nennen darf. Als Preis winkte zusätzlich ein Platz für die österreichische Meisterschaft, sowie eine Kuhglocke mit Beleuchtung.
Neun wundervolle Poet:innen traten an, Ines und Samuel moderierten und führten durch die Landesmeisterschaft, Adeel Kulla läutete den Abend mit einem Feature Text ein.
J-Man startete auf Platz eins mit einer tierisch humorvollen Liebesgeschichte, inklusive allerlei Wortspiele, bei denen man gerne genauer hinhörte. Anschließend kam Lia Hartl auf die Bühne, die mit ihrem Text der Frage „Wie sagt Frau?“ nachgeht, ob man darauf überhaupt eine Antwort finden kann, wenn einem doch die Worte fehlen. Abgeschlossen wurde diese erste Gruppe von Tina Strohmaier; in einem Improvisationstext sprach sie darüber, um jeden Preis dünn sein zu müssen und wie der Leidensweg alle anderen Gedanken überdeckt. Die erste Gruppe endete mit reichlich Applaus und Lia Hartl zog weiter ins Finale.
Die zweite Gruppe wurde von Simon Ludescher eingeläutet. Sein Text, inspiriert von Rilkes Panther, erzählte von einem Aufsichtslehrer bei der Matura und was passiert, wenn dessen Getränk plötzlich kein Koffein mehr enthält. Als zweites kam Levin Bösch auf die Bühne; mit dem besten Beat des Abends hat er Musik in seinen Ohren und will nun den Rest aber keine Reste. Christine Aberer schloss die zweite Gruppe ab. Mit einzelnen Schritten nähert sie sich in ihrem Text einer Klippe und er rennt ihr hinterher, zum Glück führen drei Schritte zurück noch zum Happy End. Die zweite Gruppe endete somit mit einem kollektiven, erleichterten Aufatmen, noch mehr Applaus und Simon Ludescher wurde als zweite Person ins Finale gewählt.
In der dritten Gruppe fragte sich zunächst Maya Merten, was sie mal werden möchte. Sie verglich die Auswahl eines Studiums mit einem Versteckspiel im Wald und erkannte, dass ein bisschen Ungewissheit gar nicht so schlecht ist. Nadine Bösch kam als zweite an die Reihe und widmete ihren Text allen Menschen mit Beeinträchtigungen. Darin stellt sie fest, dass Zeit nicht immer alle Wunden heilt, sie manchmal auch zeigt und manchmal verteilt. Als letzter der Vorrunde versetzt sich Elias Wehinger in die Situation eines Alpha Mannes und deckte auf, welche Unsicherheit sich manchmal hinter übertriebenen Männlichkeitsidealen versteckt. Mit Lachern endet die letzte Gruppe, erneut gab es ganz viel Applaus und Nadine Bösch durfte als Dritte mit ins Finale.
Das Finale wurde von Nadine Bösch eingeleitet, welche ihren einzigen Text über die romantische Liebe dabeihatte und feststellte, das Innen sieht man nicht von außen. Als zweite startete Lia Hartl und widmet den Finaltext ihrer Oma. Darin arbeitet sie die Geschichte ihres Uropas auf, der in Kriegsgefangenschaft Briefe an seine geliebte Frau schreibt. Simon Ludescher beendete das Finale und interpretierte diesmal den Zauberlehrling neu: Ein Hexenmeister, der keine Nachfolge findet, und eine moderne Welt, die nur noch wenig Platz für Magie übrighat. Das Finale endete mit tosendem Applaus und einem Ergebnis: Simon Ludescher darf die Kuhglocke als neuer Landesmeister mit nach Hause nehmen.
Wir bedanken uns beim Team vom Theater am Saumarkt, bei dem absolut großartigen Publikum, bei Anna Maria und Katrin, die extra aus Tirol angereist sind, for the culture, und natürlich bei allen Poet:innen, die diesen Abend zu einer wundervollen Veranstaltung gemacht haben.